Wer ist Walter?

„Walter“ war der Code-Name eines mythenumwobenen Widerstandskämpfers in Sarajevo, dessen Identität die NS-Besatzer nicht ergründen konnten. „Wer ist Walter?“ steht im Projekt symbolisch für die Feststellung, dass wir in Europa oftmals kaum bis nichts über die Geschichte(n) des Widerstands gegen NS und NS-Besatzung in anderen europäischen Ländern wissen.

Postjugoslawischer Raum und europäische Erinnerungskultur

Ziel des Projekts ist es, das Wissen und den Austausch über Widerstand gegen den NS in Europa und über den Umgang damit seit 1945 zu stärken und damit zur Entwicklung eines europäischen Gedächtnisraums beizutragen. Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Geschichte und der Erinnerung an den Widerstand gegen NS in Europa sollen anhand von vier Ländern untersucht werden: Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Deutschland und Frankreich. Durch die aktive Einbeziehung postjugoslawischer Länder wollen wir die Integration einer in Europa oft vernachlässigten Region als vollwertigen Teil eines europäischen Erinnerungsraums fördern. 

Drei komplementäre Outputs

Im Hinblick auf die Rezeption des Widerstands gegen des NS von 1945 bis heute wird es vor allem um zwei Dimensionen gehen: die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema und deren museale Darstellung. Die Inhalte werden von einem Expert:innen-Team aus den vier Ländern in vier Workshops und drei Konferenzen erarbeitet und vorgestellt. Am Ende des Projekts stehen drei komplementäre Outputs: eine wissenschaftliche Publikation, ein pädagogisches Online-Portal und eine Ausstellung im Historischen Museum von Bosnien und Herzegowina.

crossborder factory

crossborder factory (cbf) ist ein 2014 gegründeter europäischer Think-and-Do-Tank mit Sitz in Berlin und einem Büro in Sarajevo. cbf organisiert internationale und interkulturelle Projekte, insbesondere für junge Menschen und Multiplikator:innen, mit einem geografischen Schwerpunkt auf Deutschland, Frankreich und den westlichen Balkan. Dieses Projekt führt crossborder factory in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen in Bosnien und Herzegowina, Frankreich und Kroatien durch. 

Datenblatt

Kooperationspartner:innen:

Historical Museum of Bosnia and Herzegovina
Centre International de Formation Européenne (CIFE)
Jasenovac Memorial Site

Förderländer: Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Frankreich, Kroatien
Laufzeit: 01.08.2022 bis 31.07.2024

weristwalter.eu

 

Mehr zum Projekt

Bildungsagenda NS-Unrecht

Das Magazin der Bildungsagenda NS-UnrechtDas Magazin der Bildungsagenda NS-Unrecht

Die Bildungsagenda NS-Unrecht startete im Herbst 2021 mit zwei Gewissheiten: Erstens, die Generation der Überlebenden geht leider von uns. Damit können immer seltener Zeitzeug:innen von den Gräueltaten der Nationalsozialisten berichten. Zudem bewegen wir uns zunehmend, und das ist die zweite Gewissheit, in Kontexten, in denen die Grenzen zwischen Fiktion und Fakt verwischen. Unter diesen Bedingungen sind die Auseinandersetzung mit NS-Unrecht und die historisch-politische Bildungsarbeit auf neue Lernwege und innovative Vermittlungsformen angewiesen. Im Magazin der Bildungsagenda NS-Unrecht stellen wir das Förderprogramm, Projekte und aktuelle Debatten vor.