Junge Menschen sind die zukünftigen Träger:innen der Erinnerungskultur! Seit ihrer Gründung fördert die Stiftung EVZ eine Vielzahl von multilateralen Förderprogrammen, Kooperationsvorhaben und operativen Projekten mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Das „Z“ im Namen der Stiftung steht dabei Pate für die Verantwortung, nachfolgende Generationen darin zu unterstützen, diversitätssensible, historisch bewusste und für Vielfalt und Demokratie einstehende junge Menschen zu werden.
Mit diesem Anspruch entwickelt die Stiftung EVZ ihre Förderansätze für wirkungsvolle, am Puls der Zeit orientierte und gleichzeitig nachhaltige Projekte für und mit jungen Menschen kontinuierlich weiter. Gleichzeitig ist es notwendig, die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und Entwicklungen (z. B. der Anstieg von Antisemitismus, der ausgeweitete russische Krieg gegen die Ukraine oder Shrinking Spaces der Zivilgesellschaften in Osteuropa) immer wieder neu zu reflektieren und die Förderansätze entsprechend auszurichten. Dies gilt ebenfalls für die sich verändernden Bedarfe der jungen Zielgruppen in den jeweiligen Zielländern.
„Jugend“ ist dabei weit gefasst. Die meisten EVZ-geförderten Projekte und Programme richten sich an junge Menschen zwischen 14 und 35 Jahren. Die Zielgruppe, die wir ansprechen wollen, umfasst vor allem die Generation Z, also junge Menschen, die zwischen 1997 und 2012 geboren sind. Aber auch die Generation Y, die in den 1980ern und 1990ern geborenen Millennials, sind weiterhin eine wichtige Zielgruppe. Perspektivisch werden sich die Programme und Projekte aber mehr und mehr auch an die Generation Alpha richten und damit an junge Menschen, die ab 2010 geboren wurden. Dieser „Generationenwechsel“ bedeutet für die Stiftung EVZ eine stete Aktualisierung der bestehenden Angebote und ihre Anpassung an eine neue Generation, ihre Interessen und Lerngewohnheiten.
Im Gesetz der Stiftung EVZ ist als eine der zentralen Aufgaben der Jugendaustausch verankert. In den 23 Jahren seit ihrem Bestehen hat die Stiftung EVZ diesen Bereich kontinuierlich weiterentwickelt und er umfasst heute viel mehr als den klassischen Jugendaustausch: Die Stiftung initiiert Förderprogramme, entwickelt operative Projekte und fördert engagierte junge Menschen mit dem Ziel, vor allem internationale Projekte der bildenden Erinnerungsarbeit, des Engagements und Jugendaustauschs umzusetzen und zu fördern.
Die Stiftung EVZ verfügt über jahrelange Erfahrung in der Förderung und Umsetzung zukunftsweisender Jugendbildungsarbeit: lokalgeschichtliche Projekte, internationale Preise oder Geschichtswettbewerbe, bilaterale Schulaustausche, tri- und multilaterale Jugendbegegnungen, digitale Formate der historisch-politischen Bildung, operative Projekte im Bereich Jugendbeteiligung oder auch die Begegnungen mit Zeitzeug:innen. Lesen Sie in unserem Themendossier von unseren Erfahrungen, Erkenntnissen und Ansätzen. Wir beleuchten, wie wir junge Menschen erreichen!
Die Jugendprogramme und -projekte der Stiftung EVZ sind in den letzten Jahren partizipativer, multilateraler, digitaler und diverser geworden. Wir haben den geografischen Fokus geweitet und auch die Themen vielfältiger aufgefächert. Für die Stiftung EVZ bedeutet dies, stets die Balance zwischen Stiftungsauftrag und Innovation zu wahren. Nach drei Jahren der Pandemie, europaweiten gesellschaftlichen Herausforderungen – dem Erstarken von Antisemitismus und Nationalismen, der zunehmend repressiven politischen Situation in Belarus und Russland, und vor allem durch den ausgeweiteten russischen Krieg gegen die Ukraine – steht die Jugendbildungsarbeit der Stiftung EVZ vor großen Herausforderungen. Für ihr Engagement bedeutet dies, vorausschauend zu handeln, die Projektträger in der Umsteuerung und Umsetzung ihrer Arbeit zu unterstützen und sie eng zu begleiten. Denn eines ist klar: Der Nachfrage junger Menschen nach internationalen Jugendbegegnungen, nach Beteiligungsmöglichkeiten und nach transnationalem diversitätsorientiertem Lernen ist ungebrochen groß – und die Effekte ebenso.
Zukunftsweisende EVZ-Projekte zeichnen sich daher durch ihre Multilateralität und ihre verflechtungsgeschichtlichen Ansätze aus. Sie schaffen Räume und geben Impulse, um das Auseinanderdriften des Erinnerungskonsenses einzudämmen und sich für die europäische Idee und eine wertebasierte Erinnerungskultur stark zu machen. Das Fundament hierfür bildet die direkte Beteiligung junger Menschen, weil ihre geschichtsbewusste Mitwirkung und Befähigung zum eigenen Handeln der wichtigste Baustein für eine lebendige Demokratie sind.