Post-Holocaust Remedies

Das Projekt „Post-Holocaust Remedies“ verfolgt das Ziel, eine breitere Perspektive auf den Holocaust und die von Israel, Deutschland und internationalen Institutionen unternommenen rechtlichen Schritte zur Bewältigung der Folgen der Tragödie zu gewinnen und zukünftige Vergangenheitsbewältigungsstrategien zu optimieren.

Ein kritisch juristischer Ansatz mit rechtshistorischen und rechtsvergleichenden Elementen, kombiniert mit einer interdisziplinären Ausrichtung unter Einbeziehung der Transitional Justice Forschung wird 25 deutschen, israelischen und kolumbianischen Studierenden einer Summer School die kritische Reflexion über Instrumente und Maßnahmen der Wiedergutmachung ermöglichen. Das Lehrmaterial wird auf theoretischen und praktischen, politischen und akademischen Debatten aufbauen.
Regelmäßige Online-Treffen sowie eine internationale Konferenz werden einen kontinuierlichen Austausch zwischen Studierenden, Dozent:innen und relevanten Akteur:innen aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft ermöglichen. Der Fokus liegt in allen Projektphasen auf der Einbeziehung der Opferperspektive.

Alleinstellungsmerkmal des Projekts

Das Alleinstellungsmerkmal dieses Projekts ist die Integration der politischen, entschädigungsorientierten Bewältigung der Folgen des Holocaust in die rechtswissenschaftliche Lehre im Rahmen der Summer School, die auf innovativen Lehrformaten aufbauen wird. Allen Projektteilnehmenden und -akteuren wird die Gelegenheit eröffnet, sukzessive wissenschaftliche Beiträge zum Thema zu veröffentlichen. Eine Abschlusspublikation wird den nachhaltigen Wissenstransfer vervollständigen. Alle Forschungsetappen und -ergebnisse sowie die Lehrmaterialien werden auf der Projektwebseite zur Verfügung gestellt und können auf Anfrage auch von anderen Bildungseinrichtungen genutzt werden.

Einer der aktuellen Forschungsschwerpunkte der Professur für Öffentliches Recht und Völkerrecht von Prof. Dr. Thilo Marauhn betrifft die Frage der Bekämpfung von Antisemitismus mit rechtlichen Mitteln.

Datenblatt

Projektdurchführende:
Prof. Dr. Thilo Marauhn und Dr. Ayşe-Martina Böhringer, Akademische Rätin a.Z., Professur für Öffentliches Recht und Völkerrecht, Justus-Liebig-Universität Gießen

Kooperationspartner:innen:
Philipps-Universität Marburg
Harry Radzyner Law School, Reichman University

Förderland: Deutschland
Laufzeit: 01.08.2022 bis 31.01.2024

holocaust-remedies.com

Mehr zum Projekt

Bildungsagenda NS-Unrecht

Das Magazin der Bildungsagenda NS-UnrechtDas Magazin der Bildungsagenda NS-Unrecht

Die Bildungsagenda NS-Unrecht startete im Herbst 2021 mit zwei Gewissheiten: Erstens, die Generation der Überlebenden geht leider von uns. Damit können immer seltener Zeitzeug:innen von den Gräueltaten der Nationalsozialisten berichten. Zudem bewegen wir uns zunehmend, und das ist die zweite Gewissheit, in Kontexten, in denen die Grenzen zwischen Fiktion und Fakt verwischen. Unter diesen Bedingungen sind die Auseinandersetzung mit NS-Unrecht und die historisch-politische Bildungsarbeit auf neue Lernwege und innovative Vermittlungsformen angewiesen. Im Magazin der Bildungsagenda NS-Unrecht stellen wir das Förderprogramm, Projekte und aktuelle Debatten vor.