© Piotr Strojnowski
Das Programm ermöglicht jungen Menschen die kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte. Im Mittelpunkt stehen das transnationale Lernen an historischen Orten der NS-Verfolgung und -Vernichtung sowie Fragen von europäischen Erinnerungskultur(en). Gefördert werden Gedenkstätten, Bildungseinrichtungen und NGOs in Deutschland, Europa und Israel.
Die Aufarbeitung der NS-Gewaltherrschaft und die Bekämpfung von Rassismus, Antisemitismus, Antiziganismus und Homophobie sind wichtige Grundlagen unserer Demokratie und unserer freiheitlichen Gesellschaft. Geförderte Formate sind bi- und multilaterale Jugendbegegnungen und Fachkräfteaustausche an und zu historischen Orten der NS-Verfolgung und Vernichtung sowie die Entwicklung und Erprobung digitaler Formate. Mit dem Programm werden weniger bekannte Erinnerungs- und Lernorte in Europa langfristig für die historisch-politische Bildung erschlossen.
Internationale Begegnungen von jungen Menschen stärken ihr faktisches Wissens um Ursachen, Entwicklungen und Dimensionen nationalsozialistischer Verbrechen. Durch persönliche Begegnungen an historischen Orten und die Auseinandersetzung mit geschichtlichen Ereignissen und Erfahrungen möchte die Stiftung EVZ dazu beitragen, den europäischen Gedanken zu stärken. Das Entwickeln und Erproben von neuen Methoden und Formaten für Begegnungen von jungen Menschen steht im Mittelpunkt dieser Förderlinie. Geschichte, Geschichtsbewusstsein und der Bezug zur Lebenswelt junger Menschen stehen im Fokus der Projekte.
Internationale Begegnungen an authentischen Orten nationalsozialistischer Verfolgung ermöglichen historisches, interkulturelles und gegenwartsbezogenes Lernen. Sie stellen aber auch eine besondere Herausforderung für Pädagog:innen aus dem formalen und non-formalen Bildungsbereich dar. Daher entwickeln die Projektteilnehmenden modellhaft innovative Methoden und Formate der politisch-historischen Bildung in internationalen Kontexten. Die Projekte sind niedrigschwellig, diskriminierungsarm und haben lebensweltliche Ansätze. In diesem Kontext werden auch Partizipation und Zugangsgerechtigkeit als zentrale Herausforderungen in einer zunehmend heterogenen Gesellschaft adressiert.
Wissens- und Informationsvermittlung und die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus finden heute zunehmend über digitale Formate und Kanäle statt. In der Förderlinie Digitale Formate entstehen dementsprechend Blended Learning-Konzepte für internationalen Austausch: virtuelle Angebote für konkrete Gedenkorte, (Prototypen von) Serious Games, Apps und Tools verbinden digitale Methoden mit der Authentizität von Orten und historischen Erfahrungen. Die entstehenden Anwendungen bieten individuelle und niedrigschwellige, teils spielerische bzw. kreative Zugänge zum Thema NS-Geschichte und Holocaust. Auch dabei sind Partizipation und Zielgruppenorientierung die Leitlinien des Programms. So stärkt die Stiftung EVZ Lösungsansätze zu Bildungsherausforderungen im digitalen Zeitalter. Digitale Formate zur Erinnerungskultur werden in einem europäischen Maßstab implementiert, erprobt, evaluiert und weiterentwickelt.
© Patrick Weißig
Die Stiftung möchte junge Menschen für lokale Geschichte(n) begeistern und inklusive Lernorte schaffen. Vergessene Orte jüdischen Lebens und des NS-Unrechts im Dreiländereck Polen/Tschechien/ Deutschland werden so sichtbar und bewahrt.
Junge Erwachsene (18–28 Jahre) aus drei europäischen Ländern nehmen teil. Es ist eine Kooperation der Hillerschen Villa Zittau mit der Jüdischen Gemeinde Liberec, der Jüdischen Gemeinde zu Dresden, der Vereinigung junger Freiwilliger, HATiKVA e. V., Besht Yeshiva Dresden, European Heritage Volunteers sowie der Stadt Zittau.
Das Projekt beinhaltet eine große Vielfalt von Themen wie jüdisches Leben, Holocaust, NS-„Euthanasie“ sowie sowjetische Kriegsgefangene. Zudem entstehen der digitale, inklusive Lernort „Jüdischer Friedhof in Zittau“ sowie grenzüberschreitende Kooperationen in Mittelosteuropa.
Projektträger: Soziokulturelles Zentrum Hillersche Villa, Zittau
Förderzeitraum: 2020-2022
Fördersumme: 40.525 Euro
Förderländer: Polen, Tschechien, Deutschland
Webseite: www.mazewa.eu
Die Stiftung will gerade auch in Zeiten politischer Spannungen den grenzüberschreitenden zivilgesellschaftlichen Dialog schaffen.
Junge Bildner:innen und Aktivist:innen aus Deutschland, Belarus, Russland und der Ukraine entwickeln gemeinsam Ansätze und Methoden der Vermittlungs- und Gedenkarbeit. Dabei steht der Umgang mit den unterschiedlichen Geschichtsnarrativen in den beteiligten Ländern im Mittelpunkt.
Mit innovativen hybriden Formaten und neuen Gedenkansätzen trägt das Projekt zum Entstehen einer transnationalen europäischen Erinnerungskultur bei.
Projektträger: Educat e.V. Berlin
Förderzeitraum: 2021-2022
Fördersumme: 75.248 Euro
Förderländer: Deutschland, Ukraine, Belarus, Russland
Website: cultures-of-remembrance.tilda.ws
Das Spiel lenkt den Fokus auf ein wenig beachtetes Kapitel der NS-Geschichte in Mitteleuropa und thematisiert insbesondere den Themenkomplex „Widerstand gegen den NS“.
Das Spiel arbeitet mit historisch-archivalischen Materialien und einem biografisch-familiengeschichtlichen Ansatz. Bei den Spieler:innen befördert es eine klare Positionierung gegen Mechanismen der Ausgrenzung von Minderheiten.
Eine zeitgemäße historisch-politische Bildung braucht internationale und interdisziplinäre Kooperationen. Für die Ausgestaltung einer digitalen Erinnerungskultur ist die Zusammenarbeit von Bildungsinstitutionen und NGOs mit Civic-Tech-Akteuren Voraussetzung.
Projektträger: Živá Pamĕť o.p.s., Prag
Förderzeitraum: 2021-2022
Fördersumme: 58.708 Euro
Förderländer: Deutschland, Tschechien
Website: traintosachsenhausen.com
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