Welche Stimme haben wir?

Das Pilotprojekt „Welche Stimme haben wir?“ verfolgt das Ziel, Nachkomm:innen von NS-Verfolgten mit ihren diversen Erfahrungen, Perspektiven und Wünschen in die Gedenkstätten- und Erinnerungsarbeit einzubeziehen. Unter der Trägerschaft der Stiftung Hamburger Gedenkstätten entwickelt die KZ-Gedenkstätte Neuengamme in Kooperation mit AMCHA Deutschland, dem Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte und der Gedenkstätte und dem Museum Sachsenhausen in vier Teilprojekten bundesweit neue Formate zur Arbeit mit und für Nachkomm:innen NS-Verfolgter.

Partizipativ, innovativ und inklusiv

In kompetenzorientierten Workshops mit Nachkomm:innen NS-Verfolgter werden neue, innovative und beispielgebende Ausstellungsmodule, Bildungsmaterialien und weitere Outreach-Formate für die Gedenkstättenarbeit geschaffen. Nachkomm:innen von NS-Verfolgten sollen dabei als Multiplikator:innen nachhaltig in die Bildungsarbeit an Gedenkstätten integriert werden. Darüber hinaus werden im Rahmen des Projektes verschiedene Angebote zur Auseinandersetzung mit der eigenen Familiengeschichte geschaffen.

Zukunftsorientiert und beispielgebend

Die im Pilotprojekt entwickelten Formate, Ansätze und Angebote haben den Anspruch beispielgebend zu sein und dazu beizutragen, Nachkomm:innen von NS-Verfolgten als wesentliche Zielgruppe bundesweit in die Erinnerungs- und Gedenkstättenarbeit zu integrieren.

Kooperationspartner

KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme, eine Einrichtung der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte, erinnert am historischen Ort an die über 100.000 Menschen, die während des Zweiten Weltkrieges Häftlinge des größten Konzentrationslagers in Nordwestdeutschland waren. Die KZ-Gedenkstatte Neuengamme ist ein Gedenk- und Lernort von internationaler Bedeutung, in dem sich Menschen mit Fragen der Geschichte und der Gegenwart auseinandersetzen können.

AMCHA Deutschland e.V.
Amcha wurde 1987 von Holocaust-Überlebenden in Israel gegründet. Die Organisation bietet psychosoziale Unterstützung für NS-Überlebende und ihre Angehörigen. AMCHA Deutschland e.V. unterstützt seit 1988 AMCHA Israel sowie die öffentliche und fachliche Auseinandersetzung mit dem Holocaust und anderen kollektiven Gewalterfahrungen. Der Verein setzt sich ein für die Anerkennung des Schicksals der NS-Verfolgten, bietet Betroffenen eine Gemeinschaft und berät und vernetzt Akteur:innen in diesen Themenfeldern. 

Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte e.V.
Der Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte e.V. konnte seit seiner Gründung vor mehr als 30 Jahren mehr als 50.000 Überlebende und Nachkommen des Nazi-Terrors bei der Anerkennung und Durchsetzung ihrer Rechte auf Entschädigung unterstützen. Mit Förderung des Landes NRW bietet der gemeinnützige Verein mit 13 Mitarbeiter:innen und über 35 Freiwilligen ein dauerhaftes Informations- und Beratungsangebot für NS-Verfolgte aus diesem Bundesland.

Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Die Gedenkstätte Sachsenhausen wird jährlich von mehr als 500.000 Menschen aus dem In- und Ausland besucht. Im Rahmen zahlreicher Bildungsformate wird den Besucher:innen die Geschichte des Konzentrationslagers, des Sowjetischen Speziallagers und der Gedenkstätte erläutert. Die Gedenkstätte bietet neben Führungen auch Studientage, Seminare und internationale Jugendbegegnungen zu den genannten Themen an.

Datenblatt

Kooperationspartner: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, AMCHA Deutschland, Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte, Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
Förderland: Deutschland
Laufzeit: 01.10.2023 bis 30.09.2025