überLEBENSWEGE – Lokale Spurensuche und digitale Erinnerungswerkstätten

Die biografischen Erinnerungen der Überlebenden und die historischen Orte von Gewalt und Verfolgung sind wichtige Bausteine unserer Erinnerungskultur. Durch deren überlieferte Zeugnisse werden das System und die Ideologie des Nationalsozialismus nachvollziehbar. Spätere Generationen werden dazu eingeladen, sich auf Spurensuche zu begeben und ihren eigenen Fragen nachzugehen. überLEBENSWEGE verbindet eine lokale wie biografische Spurensuche mit digitalen Erinnerungsräumen, die über Grenzen hinweg Verstehenszusammenhänge zu stiften vermögen.

8 historische Orte in 2 Bundesländern
Acht ausgewählte historische Orte in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg werden erstmals länderübergreifend in Beziehung zueinander gebracht. Sie sind erstens verknüpft mit Verfolgtengruppen – Sinti:ze und Rom:nja, Opfer von Zwangserziehung und „Euthanasie“-Morden und Zwangsarbeiter:innen. Zweitens haben sie im Hinblick auf Zwangsarbeit, Militärgeschichte und Rüstungsindustrie eine bundesweite Relevanz. Und drittens sind sie auch aufgrund der biografischen Verfolgungswege von hoher Bedeutung für eine inklusive europäische Erinnerungsgeschichte.  

Film-Regale, #digital history labs & mixed reality-Formate
überLEBENSWEGE erforscht die Prozesse juristischer, gesellschaftlicher und politischer Umgangsweisen mit den Orten und Personen und bereitet sie mit verschiedenen Zielgruppen medial auf. Professionell erstellte Film-Fragmente („Film-Regale") übernehmen dabei verschiedene Funktionen (z. B. für Ortsrundgänge, Samplen, Scrollytelling). #Digital History Labs und Mixed Reality-Formate für Jugendliche wie für erwachsene Zielgruppen werden erprobt und evaluiert. Die Evaluation zielt auf eine selbstkritische Auseinandersetzung mit Dekontextualisierungen und Manipulationen von historischen resp. audio-visuellen Quellen. Auch dem Projektteam selbst soll dabei (z.B. über Instagram) „beim Denken zugeschaut“ werden können.

1 Tandem = 1 Modellprojekt für bundesweiten Transfer
Ein Konzept für digitale Arbeitsräume mit Methoden der Assemblage und mit Mixed-Reality-Formaten kann wegen der Zusammensetzung der Tandempartner und ihrer Expertisen als Modellprojekt für einen bundesweiten Transfer in andere (ländliche) Regionen entwickelt werden. 

Datenblatt

Kooperationspartner:innen:
Landesjugendring Brandenburg
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

Förderland: Deutschland
Laufzeit: 01.12.2022 bis 31.12.2024

raa-mv.de

Mehr zum Projekt

Bildungsagenda NS-Unrecht

Das Magazin der Bildungsagenda NS-UnrechtDas Magazin der Bildungsagenda NS-Unrecht

Die Bildungsagenda NS-Unrecht startete im Herbst 2021 mit zwei Gewissheiten: Erstens, die Generation der Überlebenden geht leider von uns. Damit können immer seltener Zeitzeug:innen von den Gräueltaten der Nationalsozialisten berichten. Zudem bewegen wir uns zunehmend, und das ist die zweite Gewissheit, in Kontexten, in denen die Grenzen zwischen Fiktion und Fakt verwischen. Unter diesen Bedingungen sind die Auseinandersetzung mit NS-Unrecht und die historisch-politische Bildungsarbeit auf neue Lernwege und innovative Vermittlungsformen angewiesen. Im Magazin der Bildungsagenda NS-Unrecht stellen wir das Förderprogramm, Projekte und aktuelle Debatten vor.