Trotzdem da! - Kinder aus verbotenen Beziehungen zwischen Deutschen und Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeiter:innen

Das Projekt widmet sich den nach NS-Recht verbotenen Beziehungen zwischen Deutschen und sogenannten fremdvölkischen Arbeitskräften und insbesondere den Biografien ihrer Nachkommen. Die Verfolgungsgeschichte ihrer Eltern und die Diskriminierungs- und Ausschlusserfahrungen der Kinder waren auch nach 1945 häufig tabuisiert und fehlen bislang in der Erinnerungskultur und sind wissenschaftlich kaum erforscht.

Das Hauptziel des Projektes ist die partizipative Konzeption einer Wanderausstellung. Der persönliche Zugang zu den teils vorhandenen Rassismuserfahrungen und Identitätskrisen der damaligen Kinder und Jugendlichen eröffnet einen Raum für das Sprechen über Rassismus, auch für junge Menschen mit vergleichbaren Erfahrungen.
Ein Forum gibt dieser Gruppe die Möglichkeit zum Austausch und Vernetzung untereinander. In Workshops erarbeitenden die Mitwirkenden die biografischen Schwerpunkte, die in der Ausstellung über Interviews dargestellt werden. Diese Interviews bewahren und sichern erstmalig überhaupt die persönlichen Erfahrungen dieser Gruppe.
Die Ausstellung wird begleitet von einem wissenschaftlichen Fachbeirat, einem Beirat aus jugendlichen „Expert:innen in eigener Sache“ mit Migrationsgeschichte, die den Transfer zwischen den Ausgrenzungs- und Rassismuserfahrungen zwischen damals und heute herstellen können, und dem Kompetenzzentrum für Lehrer(innen)fortbildung Bad Bederkesa.

Gedenkstätte Lager Sandbostel

Die Gedenkstätte am Standort des ehemaligen Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlagers (Stalag) X B Sandbostel im nördlichen Niedersachsen ist eine Einrichtung der privaten Stiftung Lager Sandbostel.
Zentrales und bedeutendstes Großexponat sind sieben parallel gereihte ehemalige Unterkunftsbaracken aus Holz. Hinzu kommen zwölf weitere Gebäude aus der Stalag-Zeit und der frühen Nachnutzung u.a. als Internierungslager für SS-Angehörige und Notaufnahmelager für jugendliche männliche DDR-Flüchtlinge. Mit zwei Dauerausstellungen und einem vielschichtigen gedenkstättenpädagogischen Bildungsprogramm wird die Geschichte des Kriegsgefangenenlagers vermittelt.

Datenblatt

Kooperationspartner:innen:
KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Projekt „Multi-peRSPEKTif“ am Denkort Bunker Valentin, Bremen
Kompetenzzentrum für Lehrer(innen)fortbildung Bad Bederkesa

Förderland: Deutschland
Laufzeit: 01.12.2022 bis 31.12.2024

trotzdemda.de​​​​​​​

 

Mehr zum Projekt

Bildungsagenda NS-Unrecht

Das Magazin der Bildungsagenda NS-UnrechtDas Magazin der Bildungsagenda NS-Unrecht

Die Bildungsagenda NS-Unrecht startete im Herbst 2021 mit zwei Gewissheiten: Erstens, die Generation der Überlebenden geht leider von uns. Damit können immer seltener Zeitzeug:innen von den Gräueltaten der Nationalsozialisten berichten. Zudem bewegen wir uns zunehmend, und das ist die zweite Gewissheit, in Kontexten, in denen die Grenzen zwischen Fiktion und Fakt verwischen. Unter diesen Bedingungen sind die Auseinandersetzung mit NS-Unrecht und die historisch-politische Bildungsarbeit auf neue Lernwege und innovative Vermittlungsformen angewiesen. Im Magazin der Bildungsagenda NS-Unrecht stellen wir das Förderprogramm, Projekte und aktuelle Debatten vor.