
© Alina Simmelbauer
Die Gründe dafür, dass Menschen ihre Heimat verlassen mussten und müssen sind vielfältig: Klimawandel, wirtschaftliche oder politische Instabilität, Verfolgung oder Krieg. Unser Projekt widmet sich Fluchtgeschichten von Menschen, die Opfer der NS Ungerechtigkeit geworden sind. Dabei spannen wir den zeitlichen Rahmen über die Kriegsjahre hinaus: Die rassistische und politische Diskriminierung und Verfolgung trieben Menschen seit der Machtergreifung in die Flucht – und für viele war ihre Reise 1945 nicht zu Ende. Doch wer sind diese Geflüchteten, welche Wege haben sie zurückgelegt und wie sind sie mit ihren Erfahrungen umgegangen?
Den Geflüchteten eine Stimme, ein Schicksal - eine Geschichte geben
Angesichts der ca. 60 Millionen Geflüchteten und displaced persons erstaunt es, dass nur wenige Schickale im breiteren kollektiven Bewusstsein verankert sind. Unser Projekt hat zum Ziel, das Bild zu korrigieren und mit beispielhaften Fluchtgeschichten die vielfältigen Erlebnishorizonte von Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, Geschlechterzugehörigkeit, Religionen und ethnischer Gruppen abzubilden. Unser Augenmerk liegt auf den Folgen der Flucht, möglichen Traumata, bewussten wie unbewussten Strategien der Bewältigung, aber auch ganz pragmatischen Herausforderungen des des ‚Ankommens‘ im neuen Leben – Aspekten also, die historisch über den abgebildeten historischen Zeitraum hinaus- und in die Gegenwart hineinweisen.
Die Karte: Remapping Refugee Stories
Die verschiedenen Geschichten werden in Form von Texten, Bild-Text-Formaten und kurzen Dokumentarfilmen auf einer webbasierten, interaktiven Weltkarte vorgestellt und mit Hintergrundinformationen zu politischen, historischen und geographischen Kontexten angereichert. Zudem werden Informationen zum Themenkomplex Flucht, Trauma und Resilienz bereitgestellt sowie pädagogisches Material in Form von Lernszenarien für unterschiedliche Altersgruppen. Auf diese Weise können sich Schüler:innen, Studierende und Privatpersonen über das Thema informieren.
Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Paula Wojcik von der Universität Wien in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Werner Nell und Dr. Ruth Eitan sowie einem internationalen Team von Historiker:innen, Soziologi:innen, Psycholog:innen, Pädagog:innen.
Kooperationspartner: Deutsches Historisches Institut Washington, D. C.
Förderland: Österreich
Laufzeit: 01.12.2022 bis 31.12.2024
refugee-stories.org