Remapping Refugee Stories 1933-53

Die Gründe dafür, dass Menschen ihre Heimat verlassen mussten und müssen sind vielfältig: Klimawandel, wirtschaftliche oder politische Instabilität, Verfolgung oder Krieg. Unser Projekt widmet sich Fluchtgeschichten von Menschen, die Opfer der NS Ungerechtigkeit geworden sind. Dabei spannen wir den zeitlichen Rahmen über die Kriegsjahre hinaus: Die rassistische und politische Diskriminierung und Verfolgung trieben Menschen seit der Machtergreifung in die Flucht – und für viele war ihre Reise 1945 nicht zu Ende. Doch wer sind diese Geflüchteten, welche Wege haben sie zurückgelegt und wie sind sie mit ihren Erfahrungen umgegangen?

Den Geflüchteten eine Stimme, ein Schicksal - eine Geschichte geben
Angesichts der ca. 60 Millionen Geflüchteten und displaced persons erstaunt es, dass nur wenige Schickale im breiteren kollektiven Bewusstsein verankert sind. Unser Projekt hat zum Ziel, das Bild zu korrigieren und mit beispielhaften Fluchtgeschichten die vielfältigen Erlebnishorizonte von Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, Geschlechterzugehörigkeit, Religionen und ethnischer Gruppen abzubilden. Unser Augenmerk liegt auf den Folgen der Flucht, möglichen Traumata, bewussten wie unbewussten Strategien der Bewältigung, aber auch ganz pragmatischen Herausforderungen des des ‚Ankommens‘ im neuen Leben – Aspekten also, die historisch über den abgebildeten historischen Zeitraum hinaus- und in die Gegenwart hineinweisen. 

Die Karte: Remapping Refugee Stories
Die verschiedenen Geschichten werden in Form von Texten, Bild-Text-Formaten und kurzen Dokumentarfilmen auf einer webbasierten, interaktiven Weltkarte vorgestellt und mit Hintergrundinformationen zu politischen, historischen und geographischen Kontexten angereichert. Zudem werden Informationen zum Themenkomplex Flucht, Trauma und Resilienz bereitgestellt sowie pädagogisches Material in Form von Lernszenarien für unterschiedliche Altersgruppen. Auf diese Weise können sich Schüler:innen, Studierende und Privatpersonen über das Thema informieren.

Geleitet wird das Projekt von Prof. Dr. Paula Wojcik von der Universität Wien in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Werner Nell und Dr. Ruth Eitan sowie einem internationalen Team von Historiker:innen, Soziologi:innen, Psycholog:innen, Pädagog:innen. 

Datenblatt

Kooperationspartner: Deutsches Historisches Institut Washington, D. C.
Förderland: Österreich
Laufzeit: 01.12.2022 bis 31.12.2024

remapping.univie.ac.at​​​​​​

Mehr zum Projekt

Bildungsagenda NS-Unrecht

Das Magazin der Bildungsagenda NS-UnrechtDas Magazin der Bildungsagenda NS-Unrecht

Die Bildungsagenda NS-Unrecht startete im Herbst 2021 mit zwei Gewissheiten: Erstens, die Generation der Überlebenden geht leider von uns. Damit können immer seltener Zeitzeug:innen von den Gräueltaten der Nationalsozialisten berichten. Zudem bewegen wir uns zunehmend, und das ist die zweite Gewissheit, in Kontexten, in denen die Grenzen zwischen Fiktion und Fakt verwischen. Unter diesen Bedingungen sind die Auseinandersetzung mit NS-Unrecht und die historisch-politische Bildungsarbeit auf neue Lernwege und innovative Vermittlungsformen angewiesen. Im Magazin der Bildungsagenda NS-Unrecht stellen wir das Förderprogramm, Projekte und aktuelle Debatten vor.