Bis heute gibt es weder eine museale Sammlung noch ein Archiv, das den „vergessenen Holocaust“ an den Sinti:ze und Rom:nja und ihre Verfolgungsgeschichte dokumentiert. Das Projekt wird diese Lücke schließen und die vorhandene Sammlung des Dokumentationszentrum um ein kulturelles Gedächtnis der Verfolgung der Sinti und Roma erweitern.
Im Sammlungsprojekt wird ein breites Spektrum von möglichen Exponaten identifiziert, wissenschaftlich dokumentiert und für die neue Dauerausstellung aufbereitet. Dabei geht das Projekt öffentlichkeitswirksam und partizipativ vor: Es wird nicht nur die breite Öffentlichkeit zur Mithilfe aufgerufen, sondern es wird gezielt auf die Angehörigen der Minderheit als Stifter:innen und Leihgeber:innen potenzieller Exponate zugegangen. Dabei setzt das Projekt von Beginn an auf eine große Zahl prominenter Testimonials zu den Objekten, zu ihnen gehören Rita Prigmore, Paul Würdig oder Romani Rose.
Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma
Das Dokumentations- und Kulturzentrum in Heidelberg ist das Resultat jahrzehntelanger erfolgreicher Bürgerrechtsarbeit. Seit 1997 ist hier die erste Dauerausstellung zu sehen, die den NS-Völkermord an Sinti:ze und Rom:nja dokumentiert: Von der stufenweisen Ausgrenzung und Entrechtung bis hin zur systematischen Vernichtung. Daneben sollen Besucher:innen durch Veranstaltungen und Bildungsangebote zu einem kritischen Geschichtsbewusstsein angeregt werden.