Menschlichkeit bewahren! Kommunen sensibilisieren und stärken

Das Projekt „Menschlichkeit bewahren! Kommunen sensibilisieren und stärken“ schult in einem ersten Schritt in verschiedenen Städten Bayerns Mitarbeitende des mittleren, gehobenen und höheren Dienstes von Kommunalverwaltungen zu den Themen aktuelle Erscheinungsformen von Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Form von Ableismus, der Ablehnung von Menschen mit Behinderungen.

Auf der Grundlage fundierten Wissens über das NS-Unrecht, die ihm zugrundeliegenden Ursprünge und Ideologien sowie über die Rolle der eigenen Berufsgruppen im NS-Regime sollen die Teilnehmenden für heutige in der Gesellschaft vorkommende Diskriminierungen sensibilisiert und dazu befähigt werden, bereits niedrigschwellig geäußerte menschenfeindliche Denkmuster und Narrative des Antisemitismus und Ableismus zu identifizieren und diesen erfolgreich entgegenzuwirken.

Kommunaler Austausch gegen Ableismus und Antisemitismus

Das Projekt fokussiert sich auf Ableismus und Antisemitismus, insbesondere auf den Wissens- und Kompetenztransfer in der täglichen Arbeit der geschulten Mitarbeitenden von Kommunalverwaltungen. Ein besonderer Blick wird darauf gerichtet, welche Strukturen und menschlich-gesellschaftliche Bedingungen die Grausamkeiten des NS-Apparats ermöglicht haben, um hieraus ggf. Erkenntnisse für heutige Erscheinungsformen von Menschenfeindlichkeit zu ziehen. Die Möglichkeit der persönlichen Begegnung mit Betroffenen von Antisemitismus und Ableismus, mit Zeitzeugen oder deren Nachfahren sowie das Angebot von Fachexkursionen zeichnen das Projekt aus.

Es werden interaktive, hybride Präsenz- und Online Vorträge und Seminare angeboten. Außerdem erfolgen eine mehrteilige zertifizierte, bundesweite online–Fortbildung sowie Begegnungen und Fachexkursionen, beispielsweise in ein Zentrum modernen jüdischen Lebens oder in eine thematische Ausstellung. Des Weiteren wird eine projektbezogene Fachveranstaltung für Interessierte und Multiplikatoren organisiert.

Die Europäische Janusz Korczak Akademie

Die Europäische Janusz Korczak Akademie ist eine jüdische Bildungseinrichtung, die der breiten Gesellschaft offensteht. Schwerpunkte der Bildungsarbeit liegen in der Prävention und Bekämpfung von Antisemitismus und anderer Formen von Diskriminierung durch persönliche Begegnungen, Veranstaltungen, Aus- und Fortbildungen sowie Aufklärung über Janusz Korczak und seine humanistische Pädagogik.
 

Datenblatt

Projektpartner:innen:

Landeshauptstadt München
Liberale Jüdische Gemeinde Beth Shalom München
Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg

Laufzeit: 01.11.2021 bis 30.04.2023

ejka.org

Mehr zum Projekt

Bildungsagenda NS-Unrecht

Das Magazin der Bildungsagenda NS-UnrechtDas Magazin der Bildungsagenda NS-Unrecht

Die Bildungsagenda NS-Unrecht startete im Herbst 2021 mit zwei Gewissheiten: Erstens, die Generation der Überlebenden geht leider von uns. Damit können immer seltener Zeitzeug:innen von den Gräueltaten der Nationalsozialisten berichten. Zudem bewegen wir uns zunehmend, und das ist die zweite Gewissheit, in Kontexten, in denen die Grenzen zwischen Fiktion und Fakt verwischen. Unter diesen Bedingungen sind die Auseinandersetzung mit NS-Unrecht und die historisch-politische Bildungsarbeit auf neue Lernwege und innovative Vermittlungsformen angewiesen. Im Magazin der Bildungsagenda NS-Unrecht stellen wir das Förderprogramm, Projekte und aktuelle Debatten vor.