Treffpunkt Dialog – Förderprogramm zur gesellschaftlichen Anerkennung von NS-Opfern in Russland und Belarus

Im Programm Treffpunkt Dialog engagieren sich Organisationen aus Belarus und Russland dafür, die Lebenssituation von Überlebenden der NS-Verfolgung in ihren Ländern zu verbessern. Die Stiftung EVZ will die Überlebenden nicht allein als hilfsbedürftige Menschen ansprechen. Ziel der Förderung ist es vielmehr, ihre Lebensleistung zu würdigen und zu ihrer gesellschaftlichen Anerkennung beizutragen. Das Programm soll auch dazu anregen, die Potenziale einheimischer Sozialsysteme zu nutzen und nachhaltige Strukturen für NS-Opfer vor Ort aufzubauen.

Die Zielgruppe des Förderprogramms sind Menschen, die unter dem Nationalsozialismus gelitten haben, wie zum Beispiel ehemalige KZ- und Ghettohäftlinge, ehemalige NS-Zwangsarbeiter:innen oder sowjetische Kriegsgefangene. Auch andere alte und jüngere Menschen beteiligen sich an gemeinsamen Aktivitäten oder als freiwillige Helfer:innen. Gefördert werden beispielsweise gesellige Treffen in wohnortnaher Umgebung oder zu Hause, Besuchs- und Begleitdienste oder andere Formate zur gesellschaftlichen Teilhabe und praktischen Unterstützung.

Programmträger in Belarus und Russland

Die Stiftung EVZ hat das Management der Förderprogramme an zwei Organisationen in Belarus und der Russischen Föderation übertragen. Diese Programmträger sind dafür verantwortlich, das Programm zu administrieren und bekannt zu machen. Sie begleiten und vernetzen die Projekte und vertreten die Interessen der NS-Überlebenden auch in Gremien zur Alten- und Sozialpolitik. Unabhängige Expert:innen aus den jeweiligen Ländern beraten die Stiftung und die Programmträger bei der Auswahl der Projekte.
Antragsteller:innen, die sich um eine Förderung bewerben möchten, wenden sich bitte an die Programmträger in den jeweiligen Ländern: MOOV in Belarus und Charities Aid Foundation (CAF) in der Russischen Förderation.

Programmträger vor Ort

Förderung bisher

  • 576 Projekte

    mit über 14,6 Mio. Euro wurden im Programm bisher unterstützt (seit 2009)

Neben der Förderung modellhafter Einzelprojekte investiert die Stiftung EVZ auch in begleitende Aktivitäten, um das Programm in den Ländern zu verankern und die NS-Opfer nachhaltiger zu unterstützen. Die Programmträger organisieren Fortbildungen und Vernetzungstreffen für die geförderten Organisationen und begleiten die Projekte durch Beratung und Monitoringbesuche. Sie vertreten auch in Gremien zur Alten- und Sozialpolitik die Interessen der Überlebenden der NS-Verfolgung. Unabhängige Expert:innen aus den jeweiligen Ländern beraten die Stiftung und die Programmträger bei der Auswahl der Projekte.

Helfender Dialog

Unterstützung für Familien von NS-Überlebenden in Russland

Was möchte die Stiftung EVZ mit dem Projekt bewirken?

Im Projekt wird professionelle psychologische Hilfe für NS-Überlebende, ihre Angehörigen und ihr nahes Umfeld angeboten.

Wer macht mit und wen erreicht das Projekt?

Teilnehmende sind neben den NS-Überlebenden ihre bisher kaum in die Projekte mit einbezogenen Angehörigen. Ein Online-Beratungs-Angebot erreicht Teilnehmende anderer Projekte aus dem Förderprogramm in ganz Russland.

Warum fördert die Stiftung EVZ gerade dieses Projekt?

Angehörige von NS-Überlebenden werden als neue Zielgruppe erschlossen. Mit der Öffnung der Angebote für andere Projektträger hat das Projekt außerdem einen Multiplikatoreffekt.

Projektträgerin: Stiftung zur Förderung und Entwicklung deutsch-russischer Beziehungen “Deutsch-russisches Begegnungszentrum” in Kooperation mit dem Institut für Psychotherapie und Beratung „Harmonie“, Sankt-Petersburg, Russland
Förderzeitraum: 2021-2023
Fördersumme: 37.000 Euro
Förderland: Russland 
Website: www.inharmony.ru

Generationendialog in Belarus

Gegenseitige Unterstützung von NS-Überlebenden und schwer erziehbaren Kindern und Jugendlichen

Was möchte die Stiftung EVZ mit dem Projekt bewirken?

Die schwer erziehbaren Kinder und Jugendlichen bilden eine besondere Gruppe, die sonst an Projekten mit NS-Überlebenden nicht beteiligt ist. Beide Zielgruppen erfahren Wertschätzung von Menschen, mit denen sie für gewöhnlich nicht zusammentreffen.

Wer macht mit und wen erreicht das Projekt?

NS-Überlebende und schwer erziehbare Kinder und Jugendliche begegnen sich. Sie helfen und unterstützen sich gegenseitig: in Hobbygruppen und im Gespräch begegnen sie sich mit Empathie und Respekt und entwickeln Verständnis füreinander. Wenig und nicht mobile NS-Überlebende werden zu Hause besucht. Freiwillige begleiten den Prozess.

Warum fördert die Stiftung EVZ gerade dieses Projekt?

Das Projekt zeigt in besonderer Weise, wie sich sehr unterschiedliche Zielgruppen mit sehr verschiedenen Lebensrealitäten gegenseitig bereichern können.

Projektträgerin: Städtische NGO „Kinder des Krieges“, Gomel, Belarus
Förderzeitraum: 2020-2022
Fördersumme: 24.000 Euro
Förderland: Belarus

 

Publikation

Projektfinder

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Ansprechpersonen

Sigrun Döring

Projektkoordination

Tel.: +49 (0)30 25 92 97-53
E-Mail: doering@stiftung-evz.de

Ulrike Vasel

Projektkoordination

Tel.: +49 (0)30 25 92 97-21
E-Mail: vasel@stiftung-evz.de