Sinti:ze und Rom:nja in Deutschland stärken

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden Sinti:ze und Rom:nja staatlich verfolgt und ermordet, bis heute werden sie gesellschaftlich wie institutionell ausgegrenzt und diskriminiert. Die Stiftung EVZ unterstützt in Kooperation mit der Freudenberg Stiftung Projekte von und für Rom:nja und Sinti:ze und tritt für ihre Rechte ein. Das Förderprogramm soll Selbstorganisationen und die gleichberechtigte Teilhabe von Rom:nja und Sinti:ze in Deutschland stärken.

Eine gemeinsame Initiative der Freudenberg Stiftung und der Stiftung EVZ

Aktuelle Ausschreibung

Gefördert werden Projektideen, die Selbstorganisationen von Rom:nja und Sinti:ze und/oder gleichberechtigte Teilhabe stärken. Wir begrüßen besonders Initiativen von Romnja und Sintize für Mädchen und Frauen sowie Initiativen, die die Diversität der Communitys berücksichtigen. Die Projektidee muss bis zum 15. August 2024 eingereicht werden. Die Ausschreibung, das Formular sowie häufig gestellte Fragen finden Sie oben.

Das Begleitprogramm des Förderprogramms: Netzwerk für Empowerment

Wir möchten den im Förderprogramm geförderten Organisationen die Möglichkeit geben, sich auch über die Projektförderung hinaus weiterzubilden, sich mit anderen Selbstorganisationen auszutauschen und Ihre Organisation zu stärken. Zu diesem Zweck bieten die Stiftung EVZ und die Freudenberg Stiftung ein Netzwerk für Empowerment an. Das Netzwerk soll Ihnen in verschiedenen Formaten vielfältige Impulse zur Qualifizierung und Stärkung bieten. Das Begleitprogramm umfasst sowohl jährliche Netzwerktreffen als auch ein digitales Angebot auf der Plattform der EVZ Academy
 

Begleitendes Programmgremium

Das begleitende Programmgremium berät die Stiftungen bei der Ausgestaltung des Programms und wählt Projekte für die Förderung aus. Mit der Einberufung des Gremiums unterstützt die Stiftung aktiv die Forderung der Unabhängigen Kommission Antiziganismus nach mehr Partizipation für Sinti:ze und Rom:nja in Medien, Politik, Wissenschaft und Verwaltung. Die Mitglieder des Gremiums 2023 und 2024 sind Benjamin Adler, Elizabeta Jonuz, Mareile Krause, Mirjam-Angela Karoly und Silas Kropf. Folgende Beteiligungsregelung ist von den Mitgliedern des Gremiums unterzeichnet worden.

Beteiligungsregelung

Mitglieder des Programmgremiums beteiligen sich weder an der Formulierung einer Projektidee noch an der Entscheidung, ob ein Projekt eingereicht wird. Sie erhalten keine Honorare/Gehälter der Stiftung EVZ bei geförderten Projekten des Programms. Sie dürfen passives Mitglied bei Trägern sein oder in deren Kontroll-/Beratungsgremien mitwirken. Wenn solche Träger eine Projektidee einreichen, sind betreffende Mitglieder des Programmgremiums von der Beratung der Projektidee im Gremium ausgeschlossen. Eine aktive Position bei einem Träger während der Ausschreibungsfrist (z.B. Projektleitung, Vorstandsmitglied, Geschäftsleitung) führt zum Förderausschluss des Trägers. Fälle von Befangenheit werden der Stiftung EVZ mitgeteilt.  

Studie: Verbesserte Bildungschancen aber immer noch benachteiligt

  • 15%

    betrug der Anteil der Sinti:ze und Rom:nja ohne Schulabschluss in Deutschland (Studie 2021). In der ersten Studie von 2011 betrug dieser noch 55%. Zum Vergleich: in der Gesamtbevölkerung haben 5% keinen Schulabschluss.

#EVZgefördert

  • Medien- und Kulturzentrum Deutscher Roma e.V.

    Der auf Englisch produzierte Podcast thematisiert die Diversität und Inklusion der verschiedenen europäischen Communitys der Sinti:ze und Rom:nja. Insgesamt werden in vier Staffeln unterschiedliche für die Communitys relevante Themen behandelt und Interviews mit Expert:innen aus den Communitys geführt. Der Podcast stärkt die Communitys und macht sie in ihrer Diversität sichtbar.

  • Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Rheinland-Pfalz

    In Zusammenarbeit mit anderen Kooperationspartnern wurde die regionale Meldestelle MIA in Rheinland-Pfalz entwickelt und umgesetzt. Hier können antiziganistische Straftaten sowie Formen von Alltagsrassismus und Diskriminierung gegenüber Sinti:ze und Rom:nja gemeldet werden. Begleitend wurden auf dem YouTube-Kanal der Meldestelle Lehrvideos zum Thema Antiziganismus veröffentlicht.

  • Romani Kafava e.V.

    In dem Projekt wird die Beratungs- und Begegnungsarbeit von Romani Kafava gestärkt, indem neue Berater:innen aus der Community ausgebildet werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Weiterbildung in der Asyl- und Sozialberatung sowie in der antirassistischen Bildungsarbeit. Außerdem bieten Mädchengruppen jungen Romnja und Sintize einen Austausch- und Lernort sowie einen geschützten Raum.

Publikationen

Projektfinder

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Ansprechperson

Andreas Neidhart

Projektkoordination

Tel.: +49 (0)30 25 92 97-52
E-Mail: neidhart@stiftung-evz.de