Rom:nja in der Ukraine stärken

Das Programm startete im Jahr 2023 und richtet sich an Selbstorganisationen der Rom:nja in der vom Krieg geplagten Ukraine. Die Stiftung EVZ stärkt die Communities und hilft die Erinnerung der Rom:nja zu bewahren.

Diese Ziele werden mit verschiedenen Projektaktivitäten erreicht:

•    Vom Krieg betroffene Rom:nja erfahren wirksame humanitäre Unterstützung. 
•    Die Organisationen der Rom:nja werden vor Ort gestärkt und befähigt.
•    Rom:nja partizipieren als gleichberechtigte Bürger:innen der ukrainischen Gesellschaft. 
•    Rom:nja sind in der Lage, ihre Geschichte und Erinnerungskultur zu vermitteln.

Die Stiftung EVZ fördert aktuell sechs Projekte. Neben der notwendigen humanitären Hilfe und der Unterstützung beim Zugang zu staatlichen Leistungen als Stärkung der Teilhabe verfolgen sie unterschiedliche Ansätze. 

 

Erinnerung(en) bewahren

So werden in den Projekten der NGOs „Terytorija neuperedshenosti j prawa“ aus Lviv und „Latscho Drom“ aus Saporishshja Interviews mit den Überlebenden des Genozids an den Rom:nja über ihre Erfahrungen während des Zweiten Weltkriegs und des russischen Krieges gegen die Ukraine aufgenommen. Die Aufnahmen werden in Form eines Buches und Filmes verarbeitet und veröffentlicht.

Die transkarpatische Jugendselbstorganisation „Pativ“ organisiert Geschichtsstunden an den lokalen Schulen und der Universität. Sie führt außerdem eine Online-Infokampagne zur Geschichte der Rom:nja durch. Mit den Aktivitäten wollen die Träger:innen eine bessere Kenntnis der Mehrheitsgesellschaft erreichen und zum Abbau von Vorurteilen gegenüber der Rom:nja beitragen. 

 

Rechtsberatung und lokale Communities stärken

Die zentralukrainischen Rom:nja-Vereine „Ame Roma“ und „Dobrobut Solotonoschtschyny“ bieten umfassende Rechtsberatungen, vermitteln Jobs, fördern die Subsistenzwirtschaft und stärken damit die lokalen Rom:nja-Gemeinden.
Die aus Charkiw stammende Organisation „Tschatschimo“ zielt darauf ab, im westukrainischen Ushhorod eine Koalition aus Rom:nja und Nicht-Rom:nja Organisationen, Aktivist:innen, Regional- und Kommunalverwaltungen zu bilden. So sollen die bestehenden Hilfsangebote in der Region koordiniert, die Unterstützung von in der Region lebenden Rom:nja, darunter auch Binnenvertriebene, ausgebaut und ihre Gleichberechtigung in der ukrainischen Gesellschaft gefördert werden.

 

Projektbeispiel: Bürger:inneninitiative „Zentrum für gemeinsames Handeln und Hilfe“

Was möchten der Projektträger und die Stiftung EVZ mit dem Projekt bewirken?

Der Krieg in der Ukraine hat die schwierige Lage der Rom:nja, die sich mit Armut und Diskriminierung konfrontiert
sehen, weiter verschärft. Besonders betroffen sind Vertriebene aus den umkämpften Gebieten. Um deren humanitäre Lage zu verbessern, ihre soziale Teilhabe zu fördern und vorhandene Hilfsangebote zu koordinieren, haben sich zivilgesellschaftliche
Akteur:innen in Transkarpatien zu einer dauerhaften Koalition zusammengeschlossen.

Wer macht mit und wen erreicht das Projekt?

NZwölf ukrainische und Romani-Vereine, Wohltätigkeitsorganisationen, Freikirchen, Aktivist:innen und Kommunalpolitiker:innen gehören zur Koalition. Rund 200 Rom:nja-Familien haben bereits humanitäre und finanzielle Hilfe erhalten. Das Projekt erreichte mehr als 200 Kinder, die an einem Ferienlager teilnahmen. Zehn junge Rom:nja machten ihren Führerschein und erhöhten so ihre Jobchancen.

Warum fördert die Stiftung EVZ gerade dieses Projekt?

Die Bildung von zivilgesellschaftlichen Koalitionen zu unterstützen ist ein strategisches Anliegen der Stiftung EVZ. Die Initiative zeigt schon jetzt einen Multiplikationseffekt: Sie wächst und dehnt ihre Reichweite auf andere Bezirke aus. Die Beteiligung von
ukrainischen Akteur:innen stärkt das Auftreten gegen Diskriminierung und sensibilisiert die Öffentlichkeit.

Projektträgerin: Rom:nja-Selbstorganisation Tschatschimo
Förderzeitraum: 2023-2024
Fördersumme: 49.050 Euro
Förderland: Ukraine

Projektfinder

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Ansprechpersonen

Dr. Valentina Valtchuk

Projektkoordination

Tel.: +49 (0)30 25 92 97-47
E-Mail: valtchuk@stiftung-evz.de