Wir trauern um Nadija Slesarewa, die am 31.12.2023 verstorben ist. Zusammen mit ihren Töchtern setzte sie sich bis zu ihrem Tod für das Gedenken an NS-Zwangsarbeiter:innen ein. Für ihren unermüdlichen Einsatz als Zeitzeugin wurde sie 2019 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Wir sprechen ihrer Familie unser aufrichtiges Beileid und Mitgefühl aus.

Die im Jahr 1930 geborene Ukrainerin überlebte stalinistischen Terror und Holodomor, die Verschleppung durch die deutschen Behörden als 13-jähriges Mädchen, den NS-Terror im KZ Stutthof, NS-Zwangsarbeit und die Stigmatisierung als „Volksfeindin“ der Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg. 2022 musste Nadija Slesarewa aufgrund der russischen Angriffe schließlich mit ihrer Familie aus Kyjiw nach Deutschland fliehen.

Noch im November des vergangenen Jahres war Nadija Slesarewa zu Gast in der Stiftung und berichtete über ihre bewegende Lebensgeschichte. Uns hat zutiefst berührt, dass sie trotz so viel erlebter Gewalt unermüdlich über ihr Schicksal erzählt und für Menschlichkeit appelliert hat. Ausschnitte aus dem Interview veröffentlichen wir in den nächsten Wochen.

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