Die Stiftung EVZ trauert um Dr. Noemi Staszewski, langjährige Mitarbeiterin der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) und hochgeschätzte Weggefährtin unserer Stiftung. In vielen Bereichen und Projekten war sie der Stiftung verbunden.

Besonders am Herzen lag ihr die Arbeit mit Nachkommen. So gründete sie den Frankfurter Treffpunkt für Überlebende und trug damit maßgeblich zur Entstehung eines deutschlandweiten Netzwerks von Treffpunkten der ZWST für Überlebende bei. Die daran teilgenommen haben, werden ihr großes Engagement, ihre Wärme, Lebensfreude und den ihr eigenen Humor, mit dem sie die Treffpunkte leitete, in Erinnerung behalten.

Mit ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit zum Thema „Trauma und Alter“ setzte sie Standards in der psychosozialen Arbeit mit Überlebenden. Durch Ihre profunden Fachkenntnisse hat sie uns als Stiftung immer wieder entscheidende Impulse und Anregungen zur Weiterentwicklung unseres Förderengagements im Bereich des Handelns für Überlebende des Nationalsozialismus gegeben.

Gemeinsam mit Prof. Doron Kiesel initiierte sie Fachtagungen für Sozialarbeiter:innen der jüdischen Gemeinden und der ZWST. Sie war Brückenbauerin innerhalb Deutschlands und stand neuen Trägerorganisationen, wie z.B. Selbstorganisationen von Rom:nja und Sinti:zze, mit Rat und Tat zu Seite. Und sie war internationale Netzwerkerin, führte engagierte Menschen aus vielen Ländern – aus Belarus, Israel, Russland, der Ukraine und Deutschland – zusammen und brachte so den Fachaustausch entscheidend voran. Es bleibt zu hoffen, dass diese Brücken auch die aktuellen Kriegszeiten überstehen und in Zukunft helfen, die Wunden und Traumata des Krieges in der Ukraine zu bearbeiten und zu heilen.

Unsere Anteilnahme gilt der Familie von Dr. Noemi Staszewski. Wir haben ihr viel zu verdanken und werden Sie sehr vermissen!

Dr. Andrea Despot & Jakob Meyer

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