Ein Comic, die Untersuchung eines Justizfalls und eine Reportage über Formen alter und neuer Zwangsarbeit: Die sechs Stipendiat:innen des Deutschen Instituts für Menschenrechte in Kooperation mit RomaniPhen beleuchten auf sehr unterschiedliche journalistische Weise und aus menschenrechtlicher Perspektive aktuelle Formen von Antiziganismus sowie die Kontinuitäten von Ausgrenzung.
Ausgewählt wurden die Stipendiat:innen anhand eingereichter Konzepte von einer sechsköpfigen Jury. Zu ihr gehörten:
• Mohamed Amjahid, freier Autor
• Gilda Horvath, Journalistin / Lovara Roma
• Prof. Dr. Elizabeta Jonuz, Universität zu Köln / Hochschule Hannover
• Sabine Seifert, taz
• Friederike Sittler, Deutschlandfunk Kultur
• Roxie Thiele-Dogan, IniRromnja
Die mit je 1.500 Euro dotierten Stipendien wurden im Frühjahr 2021 vergeben; ein Großteil der Arbeiten ist jetzt erschienen.
Ohne das Stipendium mit hochqualifizierter Schulung, bei der ich wie nebenbei das moderne gendergerechte Selbstverständnis von Sinti:ze und Rom:nja erfuhr, dazu den aktuellen Bericht der Unabhängigen Kommission Antiziganismus (UKA) im Rücken, hätte es manches Interview nicht gegeben.
Die Journalistin Anna Maria Willer veröffentlichte ihre Geschichte über einen deutschen Justizfall, dem eine Steuerfahndung mit Großrazzia und eine öffentlichkeitswirksame Verhaftungswelle vorausging, im Online-Magazin MIGAZIN.
Wenn Journalist:innen zu Missständen und Ausbeutung recherchieren wollen, braucht das Zeit. Dank des DIMR/RomaniPhen-Stipendiums konnte ich mir die nötige Zeit nehmen, zur Ausbeutung von Rom:nja in der Fleischindustrie zu recherchieren. Das schafft eine Sichtbarkeit für Betroffene - und öffentlichen Druck für Verantwortliche.
Die freie Journalistin und ehemalige taz-Landeskorrespondentin für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, Sarah Ulrich, hat für die tageszeitung die Ausbeutung und diskriminierende Arbeitsstrukturen in der Fleischindustrie recherchiert und war dafür im sächsischen Torgau unterwegs.
Weitere Arbeiten: