Am ersten Tag der Jugendkonferenz „Power of Youth“ unseres Förderprogramms MEET UP! Youth for Partnership ging es vor allem um eins: das Ankommen.
Über den Tag verteilt kamen 60 junge Menschen aus Georgien, Armenien, der Ukraine, Belarus, Deutschland, der Republik Moldau und Aserbaidschan in der georgischen Hauptstadt Tbilisi an, um in den nächsten Tagen über Themen wie Jugendpartizipation und -aktivismus, Geschichte, Umweltschutz und vieles mehr zu sprechen und sich untereinander zu vernetzen. Nach einem ersten gemeinsamen Essen und Kennenlernen begrüßten Maria Wilke, die Vorstandsreferentin der Stiftung EVZ, und Julia Luther aus dem Auswärtigen Amt die jungen Menschen. Sie hoben hervor, wie wichtig ihre jetzige und zukünftige Rolle in Ländern ist und sein wird, die von Kriegen und Krisen erschüttert werden und dass es immer auch darum geht, die Kommunikation mit Menschen, die anderer Meinung sind, möglichst immer aufrecht zu erhalten.
Tbilisi begrüßte uns am zweiten Tag mit Blitz, Donner und Regen. Glücklicherweise kam die Sonne aber genau dann raus, als wir in unseren Tag starteten. Ganz nach dem Motto der Jugendkonferenz „Power of Youth“ ging es los mit einer großen Fishbowl-Diskussion, in der – moderiert von Merle Schmidt aus der Stiftung EVZ – Julia Luther vom Auswärtigen Amt, Maria Wilke aus der Stiftung EVZ, Nino Mikhanashvili von der Youth Agency Georgien, Leyla Jabbarzade von der Jugend-NGO Common Sense Azerbaijan und Marius Balan als junger Experte aus der Republik Moldau Statements abgaben, was sie unter „Power of Youth“ verstehen. Es entstand eine angeregte Diskussion, bei der die anderen jungen Teilnehmenden aktiv teilnahmen und wertvolle Inputs beisteuerten. Ganz besonders freute uns der Besuch aus der Deutschen Botschaft in Tbilisi.
Nach der Diskussion und dem Mittagessen ging es los mit den Workshops, auf die sich die Teilnehmenden aufteilen sollten. Felix Weiß von DRONI bot einen Workshop an, bei dem es um die Mechanismen von Fake News und Disinformationen ging und wie man diesen entgegentreten kann. Prokhar Navitski bot einen Raum an, um mehr über die Herausforderungen und Herangehensweisen bezüglich Migration und Flucht zu erfahren und bei Irakli Khvadagiani vom SovLab ging es um die postsowjetischen Staaten und ihre Herausforderungen bezüglich Geschichtsaufarbeitung und bürgerschaftlichem Engagement.
Abends hatten die Teilnehmenden die Chance, an einem freiwilligen Abendprogramm teilzunehmen, dass unser junges Expertenteam bestehend aus Marius, Melita, Alexander und Anastasiya organisiert hatte und bei dem die Teilnehmenden die Chance hatten, das schöne Tbilisi kennenzulernen.
Da Konferenztage am besten mit Bewegung starten, gab es auch am Freitag wieder eine kleine Aufwärmübung. Danach hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich in kurzen und starken Statements an die anderen Teilnehmenden zu richten und ihnen so Inspiration und Möglichkeiten zum Nachdenken zu bieten. Eine Kandidatin aus der Ukraine sprach beispielsweise über ihre Heimatstadt und ihren Wunsch nach Frieden, ein Kandidat aus Armenien dachte über die vielen Möglichkeiten, die den Teilnehmenden offenstehen nach und sprach darüber, dass sie sie am besten alle wahrnehmen sollten, um Erfahrungen zu sammeln und an diesen zu wachsen. Eine Kandidatin aus Georgien teilte ihr Unverständnis über die ihrer Meinung nach eher politisch inaktiven jungen Menschen aus Georgien mit und ihren Wunsch, dass sich dies bald ändert. Nachdem noch weitere junge Menschen ihre kurzen inspirierenden Reden gehalten hatten, war es Zeit für eine kurze Verschnaufpause und Mittagessen.
Der zweite Teil des Tages bestand aus Workshops und Study Visits. Neben weiteren Angeboten stellte Maxim Cirlan aus Moldova beispielsweise das Queer Voices Film Festival vor, Giorgi Rodionov aus Georgien zeigte anhand seiner Galerie in einem Tbiliser Außenbezirk, wie man mit Kunst seine direkte Umgebung beeinflussen und zum besseren verändern kann und Ana Trapaidze von der NGO Dighomi Meadows gab einen Workshop zum Thema Aktivismus. In einem Study Visit, der in einen Vorort von Tbilisi führte, zeigte Medea Pavliashvili, wie sie mit ihren Kolleg:innen die Idee des Crowdfunding in Georgien etabliert haben und durch ihr Engagement das Martkopi Youth Center erfolgreich mit Räumlichkeiten ausstatten konnten.
Am Abend war es wieder an den Teilnehmenden, das Programm zu gestalten: In einem Open Space wurde ihnen der Raum gegeben, ihre Projekte, Ideen oder auch einfach nur Themen vorzustellen, die sie bewegen. Die anderen Teilnehmenden konnten zwischen den parallel stattfindenden Angeboten wechseln.
Am letzten Tag der Jugendkonferenz „Power of Youth“ standen den Teilnehmenden Stadtführungen zu speziellen Themen offen. Ganz nach dem Motto der Konferenz gab es eine Führung, wie man durch Demonstrationen und Protest Teilhabe erreichen kann, es konnte aber auch eine Tour durch die Altstadt, durch Tbilisis berühmte Hinterhöfe oder eine Tour durch das Viertel gewählt werden, in dem sich die Untitled Gallery von Giorgi Rodionov befindet, der am Tag davor einen Workshop gegeben hat, wie man durch Kunst Veränderungen bewirken kann; Melita, eine der jungen Expertinnen aus Georgien, bereitete eine Art Schnitzeljagd durch Tbilisi vor. Nach den Touren hatten die Teilnehmenden Zeit, sich ein wenig in Tbilisi umzuschauen, Mitbringsel für Freund:innen und Familie zu kaufen, oder sich einfach weiter kennenzulernen.
Abends startete dann die offizielle Abschlussveranstaltung, bei der die Kanditat:innen Feedback zur Konferenz geben konnten und bei der sie ihre Zertifikate überreicht bekamen. Ein besonderer Dank ging hier auch an Nikoloz Perkin, die direkte Ansprechperson vor Ort und unser junges Expert:innenteam bestehend aus Nastya, Marius, Melita und Alexander. Nachdem der offizielle Teil beendet war und sich alle am Büfett bedienen konnten, gab es noch eine Überraschung. Eine Kandidatin aus Armenien legte auf und ließ die Kandidat:innen den Abschluss der Jugendkonferenz feiern.