Das Projekt Unbroken – The Song of Survivors erzählt die Geschichte der Verfolgung und des Widerstands von Sinti:ze und Rom:nja während und nach dem Nationalsozialismus in einer einzigartigen Form: als Anime-Musical. 

1. Wie ist die Idee für ihr Projekt entstanden und warum haben Sie sich für diesen innovativen Ansatz entschieden? 
Wir haben uns überlegt, wie wir es schaffen könnten, die Aufmerksamkeit von jungen Menschen auf unbekannte und vernachlässigte Geschichten zu lenken. Und da dachten wir uns, dass wir Geschichte einfach dynamischer, interessanter und für junge Menschen greifbarer machen müssen. Animes erfreuen sich einer breiten Beliebtheit und können somit ein Mittel sein viele Menschen zu erreichen. 

2. In welcher Form gestalten Mitglieder der Sinti und Roma-Community das Projekt mit?
Jahrhunderte lang wurde über Sinti und Roma geforscht und geschrieben, aber selten mit ihnen. Uns waren Partizipation und Empowerment von Anfang an ein großes Anliegen und wir sind sehr stolz, dass uns ein Community-Based-Project gelungen ist. Die Idee für dieses Vorhaben entstammt aus unserer Feder, der größte Teil der beteiligten Schauspieler:innen kommen aus der Gemeinschaft der Sinti und Roma, die musikalische Untermauerung, aber auch die Mitarbeitenden im Projekt. Wir sind im stetigen Austausch und wollen beweisen, wie viel Potential die Community entfalten kann. 

3. Welche Strategien verfolgen Sie, um insbesondere junge Menschen für die Thematik zu sensibilisieren und Antiziganismus abzubauen?
Wir versuchen junge Menschen abzuholen, indem wir einen historischen Film in einer Art und Weise produzieren, die es so noch nicht gibt. Die Auseinandersetzung mit den historischen Ereignissen auch nach 1945, Stichwort „Zweite Verfolgung“, erleben wir oft als sehr nüchtern, distanziert und für junge Menschen wenig greifbar oder attraktiv präsentiert. Dies wollten wir ändern und gleichzeitig auf eine besondere Ausgrenzungsform machen, die nicht zwangsläufig um Unterricht behandelt wird.

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