Gedenkanstoß MEMO-Studie 2025

Mit „MEMO Deutschland – Multidimensionaler Erinnerungsmonitor” erforscht das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung Bielefeld (IKG) in Zusammenarbeit mit der Stiftung EVZ den aktuellen Stand des kritischen Geschichtsbewusstseins in Deutschland. Ziel ist die empirische Dokumentation der Erinnerungskultur, erfasst in Form einer repräsentativen Meinungsumfrage im Bevölkerungsquerschnitt.
Nach den MEMO-Erhebungen I-V (2018-2022) sowie der MEMO-Jugendstudie (2023) ist nun die Gedenkanstoß MEMO-Studie (2025) im Rahmen des Projekts „Gedenkanstoß“ der Bildungsagenda NS-Unrecht erschienen. Die Teilnehmenden wurden zu ihrem Wissen, ihren Einstellungen und bisherigen Berührungspunkten in Bezug auf die NS-Geschichte befragt.

Zahl Schlussstrich aus Gedenkanstoß Memo-Studie

  • 38,1%

    der Befragten stimmte der Forderung nach einem "Schlussstrich" unter die NS-Zeit zu. Dagegen lehnten 37,2 % der Befragten diese Forderung ab und waren damit zahlenmäßig zum ersten Mal seit Beginn der MEMO-Studienreihe in der Minderheit. (Quelle: Gedenkanstoß-Studie 2025 S. 58)

Gedenkanstoß MEMO-Studie 2025

 

In Zeiten von zunehmendem Antisemitismus, Rechtspopulismus und Geschichtsrevisionismus liefert die Studie Antworten unter anderem auf diese Fragen:

 

  • Welche Rolle spielen Gedenkstättenbesuche für die historisch politische Bildungsarbeit?
  • Was wissen die Menschen in Deutschland über die Verbrechen des Nationalsozialismus?
  • Welche Kenntnisse haben die Deutschen über mögliche Verstrickungen der eigenen Familie, oder des Unternehmens, in dem sie arbeiten? Was wissen sie über NS-Verbrechen am heutigen Wohnort?
  • Wie verbreitet sind antisemitische, rechtspopulistische und geschichtsrevisionistische Positionen?

Dr. Andrea Despot

Einige Befunde der Gedenkanstoß MEMO-Studie geben Anlass zur Sorge, doch einiges macht auch Mut – nämlich die positive Wirkung von Gedenkstättenarbeit. Menschen, die aus eigenem Antrieb ehemalige Täter- und Unrechtsorte besuchen, sind emotional stärker berührt, offener für historisches Faktenwissen und motivierter, sich auch mit aktuellen gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen.
Dr. Andrea Despot
Vorstandsvorsitzende der Stiftung EVZ

Zahl Wohnort aus Gedenkanstoß Memo-Studie

  • Über 50%

    der Befragten konnten keinen Ort an ihrem Wohnort nennen, den sie mit der Zeit des NS in Verbindung bringen (Quelle: Gedenkanstoß-Studie 2025 S. 31)

Transfer

  • Stiftung Erinnerung Verantwortung und Zukunft (EVZ)

    Gedenkanstoß - denk erinnerung weiter

    80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges bringt das Projekt die hochaktuelle Frage, welche Relevanz die Auseinandersetzung mit historischem NS-Unrecht für die Gegenwart hat, auf Marktplätze, in die sozialen Netzwerke und Debatten der Bundesrepublik. Die Grundlage dafür bietet ein empirischer Befund: das Projekt erstellt mittels einer repräsentativen Umfrage eine Diagnose zum Stand des kritischen Geschichtsbewusstseins in Deutschland. Das zentrale Modul bildet eine deutschlandweite Veranstaltungsreihe und begleitet wird das Projekt von einer Kampagne für eine aktive Erinnerungskultur.

Ansprechpersonen

Katrin Kowark

Leitung Kommunikation

Tel.: +49 (0)30 25 92 97-24
E-Mail: kowark@stiftung-evz.de

Helene Rudnick

Projektassistenz

Tel.: +49 (0)30 25 92 97-43
E-Mail: rudnick@stiftung-evz.de

Projektleitung IKG

Jonas Rees und Leon Walter, Projektleiter der Studie beim Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung Bielefeld (IKG) 

 

Bildungsagenda