© Generallandesarchiv, Diana Kail
Die rund 8000 Fälle, die vor dem ehemaligen Sondergericht Mannheim verhandelt wurden, gehören heute zum Bestand des Generallandesarchivs Karlsruhe. Unter Einbindung von Schüler:innen wird eine exemplarische Auswahl dieser Akten digitalisiert, wissenschaftlich kommentiert, pädagogisch für die Arbeit mit jungen Menschen aufbereitet und auf einer Internetplattform zugänglich gemacht.
Ein kritisches Wort über ein Regierungsmitglied, ein Lebenswandel, der nicht den Erwartungen gesellschaftlicher Mehrheiten oder der Machthaber:innen entspricht, ein politischer Witz, unbedacht in Gegenwart Fremder erzählt:
Zur Zeit der NS-Diktatur konnte solches Verhalten zu einem Strafverfahren vor einem Sondergericht führen, einer ab 1933 mit zunehmenden Befugnissen ausgestatteten Institution, die unter Aushöhlung rechtsstaatlicher Grundsätze zur Durchsetzung und Festigung der Herrschaft der NSDAP maßgeblich beitrug.
Die rund 8000 Fälle, die vor dem ehemaligen Sondergericht Mannheim verhandelt wurden, gehören heute zum Bestand des Generallandesarchivs Karlsruhe.
Unter Einbindung von Schüler:innen wird eine exemplarische Auswahl dieser Akten digitalisiert, wissenschaftlich kommentiert, pädagogisch für die Arbeit mit jungen Menschen aufbereitet und auf einer Internetplattform zugänglich gemacht. So können Schulen, aber auch jede:r andere Interessierte Fallbeispiele studieren und Mechanismen von Denunziation und rechtlicher Diskriminierung analysieren.
Die Bedeutung einer politisch-ideologisch unabhängigen Justiz und deren Einfluss auf das gesellschaftliche Miteinander werden somit vertieft und das demokratische Bewusstsein gefördert.
Kooperationspartner: Landesarchiv Baden-Württemberg
Förderland: Deutschland
Laufzeit: 01.04.2024 bis 31.12.2025