© Florian Reimann
2025 ist ein bedeutendes Jahr für die Erinnerungskultur: Die Befreiung der Konzentrationslager etwa in Auschwitz und Buchenwald sowie das Kriegsende am 8. Mai jähren sich zum 80. Mal. Die Stiftung EVZ stellt Projekte und Veranstaltungen vor und macht Erinnerungen und Geschichten von Orten, Menschen und Ereignissen sichtbar.
80 Jahre nach der Befreiung des KZs Auschwitz können nur noch wenige Überlebende über ihre Erfahrungen sprechen. Wir verlieren zunehmend Wissen über die NS-Geschichte und den Holocaust.
Die Stiftung EVZ schafft mit ihren Projekten niedrigschwellig zugängliche Erinnerungsräume in denen Begegnung, Austausch und Reflexion möglich ist. Ob Filme, Social Media, Apps oder analoge Austauschräume – rund um den 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, stehen viele Veranstaltungen und Formate an, die zum gemeinsamen Gedenken und Engagieren einladen. Gedenkanstoß für das Erinnerungsjahr 2025.
Am 27. Januar 2025 fand in Berlin, Rostock und Frankfurt am Main ein Kinotag der Stiftung EVZ statt, der mit dem Medium Film einen niedrigschwellig zugänglichen Erinnerungsraum schuf, in dem Begegnung, Austausch und Reflexion möglich waren.
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Im taz Talk diskutierten Jörg Morré, Leonid Klimov, Peggy Lohse, Jens Schley und Tanja Penter was „Östlich der Erinnerung“ heute bedeutet, und wie die Erinnerungskultur derzeit von der russischen Propaganda instrumentalisiert wird, um Mobilisierung und Repression im Kontext des Ukraine-Kriegs zu fördern.
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Das Mahnmal erinnert an historischen Tatorten an die Opfer der NS-„Euthanasie“-Verbrechen - der systematischen Ermordung von Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen während der NS-Zeit. Viele der Opfer der NS-„Euthanasie“-Verbrechen wurden in grauen Bussen in die Tötungsanstalten gefahren. Das Mahnmal kann vor dem SFZ Förderzentrum in Chemnitz besucht werden.
zur aufgezeichneten Veranstaltung
Für die Frankfurt History App hat ANPI Frankfurt in Kooperation mit dem Historischen Museum Frankfurt einen Rundgang über den italienischen Militärfriedhof in Frankfurt Westhausen erarbeitet, der über die Geschichte der italienischen Militärinternierten informiert. In 12 Stationen erfährt man mehr über die Deportationen von Kriegsgefangenen und politischen Häftlingen aus Italien.
zur Frankfurt History App
Das Projekt der Universität Wien erzählt die Geschichten von 26 Menschen, die den Holocaust durch Flucht überlebt haben. Manche entkamen der NS-Verfolgung über etablierte Fluchtrouten, andere retteten ihr Leben auf unkonventionellen Wegen, oft geprägt von Glück und Zufällen. Jede Geschichte ist auf der interaktiven Projektseite in den Sprachen der Länder verfügbar, die auf der jeweiligen Fluchtroute eine Rolle gespielt haben – insgesamt 17 Sprachen.
Leerstellen ausleuchten, ungehörte Geschichten erzählen, Verbindungen aufzeigen: Unter diesem Motto hat die Stiftung EVZ in den Jahren 2023 und 2024 mit Ihrer Hilfe bisher weniger bekannte Ereignisse, Orte und Opfer-Biografien zu den NS-Verbrechen beleuchtet.