© Jörg Hülsmann
Antisemitische Haltungen und Handlungen sind auch heute noch trauriger Alltag in Deutschland – und das nicht nur an den Rändern der Gesellschaft. 2023 wurden in Deutschland 4.782 antisemitische Vorfälle gemeldet, die Dunkelziffer dürfte jedoch weitaus höher liegen.
Manchmal tritt Antisemitismus offen zutage, häufig chiffriert, nicht selten werden antisemitische Haltungen unbewusst multipliziert. Die Erscheinungsformen variieren dabei stark. Eines ist Antisemitismus allerdings immer – eine Bedrohung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, welches auch vor der Arbeitswelt nicht Halt macht. Nicht zuletzt die Verbreitung von Verschwörungsmythen, die pauschale Abwertung Andersdenkender oder der Rückzug in geschlossene, digitale Räume mit Radikalisierungspotential wirken sich negativ auf das Arbeitsklima, das kollegiale Miteinander und die Motivation Einzelner aus.
Häufig fehlt es gerade in der Arbeitswelt an einer notwendigen Sensibilität im Umgang mit Antisemitismus. Daher ist es wichtig, auch außerhalb klassischer Bildungseinrichtungen auf einen sensiblen Blick für Antisemitismus hinzuwirken. Nur so kann erfolgreich Antisemitismus erkannt und angemessen reagiert werden. Die Förderung einer antisemitismuskritischen Unternehmenskultur ist daher ein Anliegen, das ich gerne unterstütze.
In dem kostenlosen modularen Blended Learning- Programm erarbeiten die Teilnehmenden Wege, Antisemitismus zu erkennen und darauf zu reagieren. Ein geschärftes Auge für antisemitische Haltungen und Handlungen sind Grundvoraussetzungen für ein respektvolles und wertschätzendes Arbeitsumfeld. Das Engagement gegen Antisemitismus ist zudem ein starkes Symbol für das Wahrnehmen sozialer Verantwortung und Achtung der Menschenrechte – nach innen und nach außen.
Informiert, couragiert, engagiert! Eine gemeinsame Initiative gegen Antisemitismus
Am 21. November 2024 hat unser Workshop- und Vernetzungstag "Ausgelernt!? Antisemitismuskritische Bildung am Arbeitsplatz" mit Teilnehmer:innen und Referent:innen aus Gedenkstätten, NGO's und weiteren Trägern stattgefunden!
Kostenloses Lernangebot für die Unternehmenswelt
Antisemitismus ist ein gesamtgesellschaftliches Problem – und diesem Problem entgegenzutreten bedarf es einer gemeinsamen Anstrengung aller gesellschaftlichen Akteure. Das Projekt „Informiert, couragiert, engagiert!“ setzt in der Mitte der Gesellschaft an. Dort, wo sich tagtäglich zigtausende Menschen mit unterschiedlichsten Backgrounds begegnen: am Arbeitsplatz.
Das Konzept beruht auf einem modularen Baukastenmodell: Einzelne Module sind flexibel und auf Ihre Bedürfnisse anpassbar. Die Bearbeitungsdauer ist je nach zeitlicher Verfügbarkeit flexibel.
Es werden verschiedene multimediale Infomaterialien und Praxisbeispiele zur Verfügung gestellt, die diverse Lerntypen ansprechen und unterschiedliche Interessen berücksichtigen.
Die Trainerinnen und die Methoden, die Inhalte waren zu jeder Zeit gut ausgearbeitet und die Trainerinnen sind sehr einfühlsam und gut mit ihnen und den Teilnehmern umgegangen. Die Methoden haben viel Spaß gemacht.
Die Selbstlernphasen waren abwechslungsreich und mit viel Inhalt aufgebaut. Der Wechsel zwischen textlichen Elementen und bspw. Videos war super ausgeglichen, sodass das Lernen viel Freude bereitet hat.
Kooperationspartner:innen:
Diverse Akteur:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Bildung
Förderland: Deutschland
Laufzeit: 01.08.2022 bis 31.12.2025
Netzwerke und Kommunikation
Tel.: +49 (0)30 25 92 97-87
E-Mail: grueneberg@stiftung-evz.de