Dokumentation der NS-Zwangsarbeit
Die Stiftung EVZ will die Geschichte der NS-Zwangsarbeit in der deutschen und europäischen Erinnerungskultur verankern. Dabei kommen die Opfer zu Wort, die ihre Erfahrungen im Nationalsozialismus nachkommenden Generationen vermitteln.
Zielsetzung
Die Stiftung leistet einen Beitrag zur Entwicklung einer Erinnerungskultur auch für die deutsche Migrationsgesellschaft. Sie bringt die exemplarische Aufarbeitung von Gewalterfahrungen des 20. Jahrhunderts in den internationalen Erfahrungsaustausch ein. Die Stiftung EVZ will zudem das Bewusstsein für den jüdischen Anteil an der deutschen und europäischen Geschichte stärken.
Ausgewählte Projekte
Online-Archiv: "Zwangsarbeit 1939-1945"
Das Interview-Archiv für Bildung und Wissenschaft "Zwangsarbeit 1939-1945" erinnert an über zwanzig Millionen Menschen, die für das nationalsozialistische Deutschland arbeiten mussten. Knapp 600 ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus 26 Ländern erzählen ihre Lebensgeschichte in ausführlichen Audio- und Video-Interviews.
Im Online-Archiv können nach einer Anmeldung die vollständigen Interviews durchsucht und angehört werden. Dazu gibt es Transkripte, Übersetzungen, Fotos und Kurzbiografien. Die Interviews auf 25 verschiedenen Sprachen sind auch auf Englisch, Russisch und Tschechisch zugänglich.
Online-Lernumgebung: Lernen mit Interviews
Die Online-Lernumgebung „Lernen mit Interviews: Zwangsarbeit 1939–1945“ wurde in deutscher und tschechischer Sprache 2016 vorgestellt. In Kooperation mit dem Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin (CeDiS) und der NGO „Živá paměť“ in Prag wurde ein kompetenzorientiertes Unterrichtsangebot für Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren entwickelt.
Im Mittelpunkt stehen die Lebensgeschichten von sieben ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern unterschiedlicher Opfergruppen. Sie berichten von ihrer Kindheit, ihren Familien, ihren Erfahrungen in Lagern und Fabriken und dem Verhalten der Deutschen sowie ihrem Leben nach 1945. In der tschechischen Sprachversion berichten sieben ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter aus Tschechien über den Zweiten Weltkrieg, die NS-Zwangsarbeit und die Nachkriegszeit.
Transkripte und Übersetzungen, Navigation und Aufgaben, Arbeitsfenster und Portfolio-Funktion erlauben ein forschendes Lernen im Regelunterricht, bei Projekttagen und Präsentations- prüfungen. „Lernen mit Interviews“ läuft auf Smartphones, Tablets, Computern und Whiteboards.