Zwangsarbeit und Widerstand

Seit 40 Jahren steht Kampnagel für zeitgenössische Performance, Tanz und Theater in Hamburg. Bisher wenig beleuchtet ist die Vergangenheit des Geländes während des Nationalsozialismus. Im Projekt wird Kampnagel als Ort der Erinnerung und Begegnung begriffen und die Geschichte aufgearbeitet. Dabei wird ein innovativer Prototyp entwickelt, der die Auseinandersetzung eines Kulturzentrums mit der eigenen Geschichte im Sinne einer wegweisenden, verantwortungsbewussten Erinnerungskultur aufzeigt.

Im Projekt wird Kampnagel als Ort der Erinnerung und Begegnung begriffen und die Geschichte aufgearbeitet. Dabei wird ein innovativer Prototyp entwickelt, der die Auseinandersetzung eines Kulturzentrums mit der eigenen Geschichte im Sinne einer wegweisenden, verantwortungsbewussten Erinnerungskultur aufzeigt.

Exemplarische Biografien von Zwangsarbeiter:innen und Fakten des Widerstandes werden digital aufgearbeitet und an die 180.000 jährlichen Besucher:innen vermittelt. In einer AR-App für Smartphones, die auf dem Gelände verwendet wird, werden einzelne Erzählstränge und Lebensbilder ausgewählt, die durch Avatare und Original-Dokumente den zeithistorischen Kontext begreiflich machen.

Kampnagel

Kampnagel ist das größte Produktionshaus für zeitgenössische Performance, Tanz und Theater in Europa. Es befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Kampnagel-Fabrik, die im Nationalsozialismus zum Rüstungsbetrieb umgebaut wurde, mehr als 1.000 Zwangsarbeiter:innen einsetzte und diese in sechs eigenen Lagern in Hamburg unterbrachte.
In betrieblichen Untergrundgruppen organisierte sich Widerstand, und es wurden Sabotageakte verübt. Es ist überfällig, dass sich das Kunstzentrum nun dieser Geschichte annimmt. 

Datenblatt

Kooperationspartner:innen:

Stiftung Historische Museen Hamburg

Förderland: Deutschland
Laufzeit: 01.10.2022 bis 31.07.2024

kampnagel.de

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